Freundschaft bei Kindern und Jugendlichen
Woran erkennt man echte Freunde?
Sabine Marx im Interview
Sabine Marx: Im Kindergartenalter sind Freunde vor allem Spielgefährten. In der Grundschulzeit suchen sich Kinder ihre Freunde bereits gezielter aus. Verbindend sind in dieser Phase gemeinsame Interessen und Vorlieben.
Für Jugendliche sind Freunde wichtig, um sich von anderen, zum Beispiel den Eltern, abzugrenzen. Der beste Freund wird zum engsten Vertrauten, mit dem Gefühle, Gedanken und Geheimnisse geteilt werden. Freunde helfen, die eigene Identität zu finden und zu entwickeln und stärken das Selbstbewusstsein.
Sabine Marx: Kinder macht es glücklich, so angenommen und geliebt zu werden, wie sie sind. Dieses Gefühl geben einem Eltern, Geschwister und besonders auch Freunde. Viele verschiedene Studien belegen, dass gute Beziehungen und Freundschaften Menschen glücklich machen.
Sabine Marx: Klar, es fühlt sich angenehmer an, wenn Sie die Freunde Ihres Kindes auch sympathisch finden. Wenn Sie Ihnen nicht gefallen, vermeiden Sie abfällige Bemerkungen und Bewertungen. Wichtig ist, dass Ihr Kind sich wohl mit seinen Freunden fühlt und es ihm gut geht, wenn es mit ihnen zusammen ist.
Sabine Marx: Wenn Ihr Kind an falsche Freunde gerät, bewahren Sie erst einmal Ruhe. Beobachten Sie Ihr Kind aufmerksam und bieten Sie sich als Gesprächspartner an. Fragen Sie immer mal nach, wie es ihm geht. Regen Sie durch Ihre Fragen das eigene Nachdenken Ihres Kindes über das möglicherweise problematische Verhalten von Freunden an. Ein Verbot der Freundschaft kann zu Trotzreaktionen und einer noch stärkeren Bindung an die Freunde führen. Sehen Sie ein Verbot einer Freundschaft als letztes Mittel, wenn zum Beispiel Ihrem Kind oder anderen Gefahr droht.