Start in die (neue) Schule: Sechs Tipps für Eltern

Der Schulbeginn ist spannend, fällt aber nicht allen Kindern leicht. Und auch Kinder, die von der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechseln, sind vor diesem großen Schritt ins Unbekannte oft aufgeregt. Unsere Expertin Cathy Clift gibt Tipps, wie ihre eure Kinder beim Start in die (neue) Schule unterstützen könnt.

KUMMERKASTEN-Beraterin Cathy Clift | Rechte: KiKA/Cathy Clift

Die Expertin

Cathy Clift

Cathy Clift ist Beraterin im KUMMERKASTEN-Team. Die Psychologin und Theatertherapeutin arbeitet als Ausbilderin und Supervisorin bei der Diakonie Online-Beratung für Kinder und Jugendliche und beim Kinder- und Jugendtelefon in Berlin.

Sechs Tipps für Eltern rund um Schulstart und Schulwechsel nach oben

Mit dem Schulbeginn bzw. Schulwechsel beginnt für euer Kind ein neuer Lebensabschnitt. Es lohnt sich, dem Neubeginn genügend Zeit und Raum zu geben, ihn zu feiern und somit wertzuschätzen. Und das nicht nur beim Start in die Grundschule: Eine Zucker- oder Schultüte, ein Eisbecher oder eine Pizzaparty können auch den Schulwechsel auf eine weiterführende Schule versüßen. 

Wie bei jedem Anfang ist „das Neue“ erst einmal aufregend, kann aber auch überfordern und macht eurem Kind vielleicht Angst. Um diese ein wenig zu nehmen, schaut euch die Schule mit eurem Kind schon im Vorfeld an:

  • Wie sieht der Schulweg aus?
  • Gibt es vielleicht bekannte Gesichter an der Schule?
  • Was kann eurem Kind an den ersten Tagen Mut machen? Vielleicht ein Talisman oder eine liebe Botschaft in der Brotdose?


Nehmt die Ängste eures Kindes unbedingt ernst und sucht aktiv den Kontakt! Lasst euch von der Schule erzählen und hört gut zu, ohne dass es wie eine Befragung anmutet. Viele Kinder brauchen etwas Zeit und ein entspanntes Setting, damit sie erzählen können. Ihr müsst nicht immer sofort Lösungen für Probleme finden, der wertschätzende Kontakt zu eurem Kind ist im ersten Moment wichtiger. Versucht selbst positiv zu bleiben, auch wenn ihr eure eigene Schulzeit vielleicht als „Ernst des Lebens“ empfunden habt.

Ob Schulbeginn oder Schulwechsel, alles ist neu: neue Tagesabläufe, neue Wege, neue Freunde, neue Bezugspersonen und wahrscheinlich auch eine Veränderung in eurem Familienalltag. Eine gute Organistion mit ausreichend Vorläufen kann helfen, den neuen Abschnitt entspannter zu gestalten:

  • Ein fester Rhythmus am Abend mit genügend Zeit füreinander gibt Sicherheit und lässt den Tag entspannt ausklingen.
  • Damit es am Morgen nicht hektisch wird: Legt alle Dinge, die ihr braucht, am besten schon abends bereit! Stellt euch den Wecker lieber fünf Minuten früher und nehmt euch die Zeit für ein gemeinsames Frühstück.

Macht ihr euch Sorgen, dass euer Kind den schulischen Herausforderungen nicht gewachsen ist? Versucht trotzdem, es nicht mit Vorbereitungen zu übertreiben. Zuviel Schulwissen schon vor Schulbeginn könnte dazu führen, dass sich euer Kind im Unterricht langweilt. Neugier ist für Kinder ein sehr wichtiger Motivator und gemeinsam mit den Anderen im Schulstoff voranzukommen, schafft Verbindung.

Auch der nachmittägliche Stundenplan, mit Sportverein, Musikschule und anderen außerschulischen Aktivitäten, sollte nicht überfüllt sein und genügend Zeit für Erholung lassen - zumindest bis euer Kind gut in der (neuen) Schule angekommen ist und von selbst den Wunsch nach nachmittäglichen Aktivitäten äußert.

Selbstständigkeit will gelernt sein und kann am Anfang eventuell etwas überfordern. Euer Kind lernt nach und nach, seinen Schulalltag zu organisieren: Wann muss der Sportbeutel mit in die Schule? Wieviel Geld brauche ich für den Ausflug? Warum liegt das Arbeitsblatt noch in der Schule? Auch wenn es euch anfänglich ärgert und ihr den Impuls habt, zu übernehmen oder zu kontrollieren: Euer Kind lernt gerade noch, für sich selbst Verantwortung zu tragen. Nach und nach solltet ihr euch also aus den Organisationsangelegenheiten zurückziehen. Natürlich bedeutet das nicht, dass ihr euch ganz raushalten sollt. Aber statt das Ruder allein zu übernehmen, ist es besser, gemeinsam mit eurem Kind daran zu arbeiten, an Sachen und Aufgaben zu denken.

Auch wenn eine Aufgabe nicht gelingt, wenn euer Kind Kritik einstecken musste, im Arbeitsheft ein trauriger Smiley auftaucht oder nicht die erwartete Note in der Klassenarbeit erzielt wurde: Verfallt nicht in Panik! Helft eurem Kind, seine Leistungen realistisch einzuschätzen und auch mit kleinen Misserfolgen klar zu kommen. Setzt den Fokus auf Highlights und Dinge, die schon gut gelingen. So kann sich euer Kind selbstbewusst diesen Herausforderungen stellen. Häufen sich die Misserfolge, dann sucht am besten den Kontakt zu den Lehrkräften und fragt sie, welche Unterstützung eurem Kind helfen könnte.

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Stand: Thu Aug 10 15:01:47 CEST 2023 Uhr