Steckbrief

Unser Sandmännchen

"Unser Sandmännchen" ist eine Serie für Kinder ab dem Vorschulalter. Hier findet ihr alle Infos rund um die Sendung.

Worum geht es bei "Unser Sandmännchen"? nach oben

Seit mehr als 60 Jahren gehört „Unser Sandmännchen“ zum festen Abendritual von Familien und ist damit die älteste, bis heute produzierte deutsche Kinderfernsehsendung. Seine TV-Premiere erlebte der wohl bekannteste Traumsandbringer am 22. November 1959. Täglich schickt er Kinder mit seinem Abendgruß zu Bett. Ursprünglich im Auftrag des ehemaligen Deutschen Fernsehfunks entwickelt, wird die Sendung seit der deutschen Wiedervereinigung im Auftrag der ARD federführend vom Rundfunk Berlin-Brandenburg gemeinsam mit MDR und NDR produziert und in den Vorabendprogrammen von KiKA, rbb und MDR gezeigt.

Abendritual für Kinder

Stumm, immer freundlich, kindlich und weise zugleich – der Sandmann. Seiner warmen und freundlichen Ausstrahlung kann sich kaum jemand entziehen. Und so geht heute ohne Sandmann fast kein Kind ins Bett. In vielen Familien ist es zum Ritual geworden, allabendlich vor dem Einschlafen den Sandmann zu schauen. Dieser bringt neben einer schönen Geschichte, auch immer eine ordentliche Portion Schlafsand mit. Garant für einen erholsamen Schlaf und süße Träume. Dabei ist der Sandmann stets verlässlich, ist er doch an 365 Tagen im Jahr für die Kinder da. Früher nur linear und zu festgelegten Zeiten ausgestrahlt, entscheiden heute die Eltern, wann für ihre Kinder "Sandmann-Zeit" ist.

Altersempfehlung: ab 3 Jahen
Dauer: ca. 7 Minuten
Darüber könnt ihr miteinander sprechen: Gute-Nacht-Geschichten, Märchen, Lieder
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Spannende Fragen und Antworten rund um "Unser Sandmännchen" nach oben

1959 wurde im Westen Deutschlands die Idee eines Sandmännchens entwickelt. Zu Weihnachten sollte die Sendung erstmalig ausgestrahlt werden. Im Osten Deutschlands hatte man über Programmzeitschriften Wind davon bekommen und der Wettlauf der Systeme ging los: In nur drei Wochen entwickelte man für den Deutschen Fernsehfunk (DFF) der DDR einen eigenen Sandmann als Konkurrenzfigur zur westdeutschen Idee. Schließlich ging am 22. November 1959 der Ost-Sandmann als Puppentrick erstmals auf Sendung: „Unser Sandmännchen“.

Die Schmiede des deutschen Puppentricks war damals in Dresden. Ein absoluter Vorteil für die Entwicklung des ostdeutschen Sandmanns. Regisseur, Autor, Puppen- und Szenenbildner Gerhard Behrendt hatte in der Dresdner Schule gelernt. Er gilt als Vater des Sandmännchens. Gemeinsam mit dem Trickszenenbildner Harald Serowski und seinem Team hat er die Figur zum Leben erweckt. Während es vom Ost-Sandmann mehrere identische Puppen gab, entstand vom West-Sandmann nur eine einzige Puppe. Noch heute lagern etliche Figuren des Ost-Sandmannes und die Figur des West-Sandmanns im Institut für Animationsfilm in Dresden.

Im Westen Deutschlands versuchten sich parallel zur Entwicklung im Osten viele Sendeanstalten an der Erschaffung einer Sandmann-Figur. Am 1. Dezember 1959 kam es zur Erstausstrahlung des westdeutschen Sandmanns. Zu Beginn war dieser Sandmann eine einfache Handpuppe, die nicht gerade freundlich aussah. Viele Umgestaltungen waren nötig bis man sich am Ende für das Sandmännchen von Herbert K. Schulz entschied. Auch er war ein Puppentrickfilmer der Dresdner Schule, ging aber 1960 in den Westen. Sein Sandmännchen bekam schließlich eine eigene Filmproduktion. Erstaunlicherweise gab es jedoch nur eine einzige Sandmann-Puppe. Diese befindet sich heute  – ebenso wie die Puppen des Ost-Sandmanns – im Institut für Animationsfilm in Dresden. Das West-Sandmännchen sollte bereits 1984 aus dem Programm genommen werden, um mehr Platz für Werbeeinheiten zu schaffen. Große Proteste innerhalb der westdeutschen Bevölkerung führten zum Aufschub der Entscheidung. Am 31. März 1989 lief die letzte Folge vom westdeutschen Sandmann, so dass es zur Wende nur noch den Ost-Sandmann gab.

"Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit..." 
Wolfgang Richter hat das Sandmann-Lied komponiert – an nur einem Abend im November 1959. Es blieb bis heute unverändert.

Literarischer „Vorgänger“ des Fernseh-Sandmännchens ist der „Sandmann“ aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Dort hieß der Kobold eigentlich „Ole Lukøje“, was mit „Ole Augenschließer“ übersetzt werden kann. Vom Schlafsand ist im dänischen Original keine Rede, vielmehr von „süßer Milch“, die der emsige Wicht den Kindern in die Augen sprüht. Den „Sand“ brachten erst deutsche Übersetzer in das Märchen. Dass „Ole Augenschließer“ das Schlafengehen mit kleinen Geschichten versüßt, hat die Macher der Sandmännchensendung in jedem Fall inspiriert.

Diese Frage beschäftigt Generationen von Kindern Abend für Abend. Der Fuhrpark des Sandmännchens ist legendär. Bisher ist er mit über 300 Fahrzeugen unterwegs gewesen. Schöpfer der meisten Fahrzeuge war Harald Serowski. Er steckte unglaublich viel Phantasie und Liebe zum Detail in die einzelnen Fahrzeuge.

Video der ersten Folge "Unser Sandmännchen" nach oben

Sandmännchen-Erinnerungen der Puppenspieler nach oben

Stand: 31.05.2023, 10:02 Uhr