
Wie überwintern Insekten und Spinnen?
Sag mir wo die Tiere sind...
Du wunderst dich vielleicht, wo all die Wespen sind, die letzte Woche noch so gierig um deiner Limonade herum gesurrt sind. Was machen sie und die anderen kleinen Krabbeltiere im Winter, wenn es draußen kalt ist? So verschieden die kleinen Tierchen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Überlebensstrategien in der kalten Jahreszeit.
Winterstarre
Mücken
Die männlichen Mücken sterben im Herbst. Nur die weiblichen Mücken überleben den Winter. Leider sind das auch die Mücken, die dich im Sommer nerven und stechen. Im Herbst zieht sich Frau Mücke an einen feuchten und kühlen Ort zurück. Dort verfällt sie in eine Kältestarre. Mit Hilfe eines körpereigenes Frostschutzmittel kann sie Eis und Schnee dann ohne Probleme überstehen.
Moskito
Bienen
Die Bienen-Königin und ihre Arbeiterinnen machen es sich im Stock ganz gemütlich. Sie kuscheln sich ganz eng zusammen. Dabei zittern sie so stark mit ihren Muskeln, dass ganz viel Wärme entsteht. Die Königin befindet sich dabei in der Mitte. Sie soll es mollig warm haben. Es ist wichtig, dass die Königin den Winter überlebt. Nur sie kann Eier legen und das Bienenvolk erhalten. Auch wenn es draußen eisig kalt ist, kann es so im Bienenstock bis zu 20 °C warm werden. Und wenn eine Biene vom vielen Zittern Hunger bekommt, kann sie am leckeren Honigvorrat naschen.
Bienen
Wespen
Die kalten Monate überlebt bei einem Wespenvolk nur die neu geschlüpfte und befruchtete Königin. Sie sucht sich zum Überwintern einen warmen und geschützten Platz wie zum Beispiel eine Baumhöhle, einen Dachstühle oder Mauerspalten. Dort fällt sie bis zum Frühjahr in Winterstarre. Wenn im Frühling die Sonnenstrahlen wieder für wärmere Temperaturen sorgen, wacht die Wespenkönigin auf. Sie macht sich gleich daran, ein neues Nest zu suchen um ihre Eier abzulegen. Daraus entsteht dann wieder ein neues Wespenvolk.
Wespen
Schmetterlinge
In Deutschland überwintern nur wenige Schmetterlinge als ausgewachsener Falter. Sie verstecken sie dann auf Dachböden oder in Baumhöhlen. Dort fallen sie in Kältestarre. Andere Arten der Schmetterlinge überwintern in den verschiedenen Entwicklungsstadien. Entweder als Ei, Puppe oder Raupe. Die eisige Kälte um sie herum macht ihnen kaum etwas aus. Manche Arten vertragen keinen Frost. Sie flüchten über die Wintermonate in den warmen Süden. Deshalb werden sie auch Wanderfalter genannt. Hinweis: Solltest du im Winter in der Wohnung einen Schmetterling finden, bring ihn in einen kühlen, unbeheizten und ruhigen Raum. Da Schmetterlinge über keine großen Energiereserven verfügen, würden sie sonst ihren wenige Energie verbrauchen und sie müssten vorzeitig sterben.
Schmetterlinge
Spinnen
So wie die Schmetterlinge überstehen auch die verschiedenen Spinnenarten den Winter ganz unterschiedlich. Eine große Rolle spielt dabei die Spinnenart und wo die Spinne lebt. Einige Arten suchen sich zum Überwintern warme Orte wie einen Keller, einen Schuppen oder manchmal vielleicht auch dein Kinderzimmer. Wasserspinnen haben eine ganz besonderen Methode entwickelt: Sie suchen sich am Gewässerboden ein leeres Schneckenhaus. Dieses füllen sie mit Atemluft und verschließen die Öffnung mit ihren Spinnfäden. Darin lassen sie sich an die Wasseroberfläche treiben. Den Winter verbringen sie dann so an der gefrorenen Oberfläche. Auch Spinnen verfallen in die Kältestarre und können so Temperaturen bis minus 20 °C überstehen.
Spinnen
Zecken
Wie Spinnen gehören auch Zecken zur Familie der Spinnentiere. Das kannst du an den acht Beinen erkennen. Die kleinen Vampire lieben es, Blut zu trinken und können dabei gefährliche Krankheiten übertragen. Sie sind klein aber ziemlich zäh, selbst die eisige Temperatur von minus 15 °C kann ihnen nichts anhaben. Wenn es Kalt wird, ziehen sie sich in feuchtes Laub zurück. Gerne verbringen sie die Wintermonate auch in Mäusenestern, Maulwurfsbauten oder Fuchshöhlen. Hier finden sie nicht nur Schutz vor der Kälte, sondern auch die ein oder andere leckere Blutmahlzeit. Wieder richtig aktiv werden Zecken, sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen sieben Grad Celsius warm oder wärmer ist. Dann heisst es: Aufgepasst im Garten!
Zecken
Ameisen
Im Winter krabbeln die Ameisen in den unterirdischen Teil ihres Haufens zurück. Der oberirdische Teil dient in der kalten Zeit als Frostschutz. Damit keine Kälte bis in den unterirdische Teil eindringen kann, werden die Gänge verschlossen. Die Ameisenkönigin und die Arbeiterinnen verfallen bis zum Frühjahr in Kältestrarre. Jede Bewegung kostet Energie. Aus diesem Grund bewegen sich die Ameisen in dieser Zeit so wenig wie möglich. Wenn es draußen wieder wärmer wird, werden die Ameisen wieder munter und krabbeln nach draußen. Dann geht die Arbeit am Haufen weiter.
Ameisen
Marienkäfer
Marienkäfer mögen es wie die Bienen im Winter sehr kuschelig. Wenn es draußen kalt wird, bilden sie eine große Gruppe um gemeinsam zu überwintern. Unter Laubhaufen, Holzstapeln oder an Hauswänden finden manchmal bis zu 100 Marienkäfer zusammen. Wie Ameisen verfügen auch Marienkäfer über ein körpereigenes Frostschutzmittel, damit sie nicht erfrieren. Mit Einbruch der Kälte fallen sie in Winterstarre und kühlen aus. Da kann es leicht passieren, dass die leblos wirkenden Käfer für tot gehalten werden.
Marienkäfer