Timster
Nur versteckte Werbung?
Die 14-jährige Mia ist zu Gast bei Tim und erzählt von ihrem Leben als Influencerin. Doch was sind überhaupt Influencer*innen? Und warum sind sie so beliebt bei Kindern und Jugendlichen?
Influencerin Mia im Interview nach oben
Influencer*in – Was ist das überhaupt? nach oben
Der Begriff stammt vom englischen Wort "influence" ab, welches in etwa "Einfluss" oder "beeinflussen" bedeutet. Influencer*innen teilen ihren Alltag und ihr Leben in Form von Bildern oder Videos auf Plattformen wie z.B. YouTube oder Instagram mit der Öffentlichkeit. Vermeintlich nahbar, glaubwürdig und wenig inszeniert – dennoch wird dabei mit Werbepartnern zusammengearbeitet.
Firmen nutzen die Reichweite der Influencer*innen für ihr Marketing und lassen für Produkte oder Veranstaltungen werben. Beiträge beinhalten zum Teil explizite Empfehlungen – wie z.B. für Schuhe, Lebensmittel, Mode oder Kosmetik. Zeitweise werben Beiträge aber auch nebenbei: ein Foto aus einem neuen Restaurant oder ein Video aus einem neuen Automodell. Die Eindrücke aus dem Leben der "Internetstars" sind dementsprechend selten zufällig, sondern häufig inszeniert.
Entscheidend für den Erfolg als Influencer*in ist die Reichweite. Wie viele Klicks lassen sich erzielen? Wie viele Follower*innen werden erreicht? Auch ist die Glaubwürdigkeit der Stars maßgeblich. Sind sie Ratgeber für ihr Gebiet - wie z.B. für Mode oder Kosmetik? Oder wirken die produktbezogenen Beiträge zu sehr inszeniert?
Das Feld der Influencer*innen ist weit. Es reicht von Sportlern, wie z.B. Fußballern, bis hin zu YouTubern , welche zu diversen Themen Videos produzieren.
Die neuen Idole? nach oben
Wie Mia sind viele Influencer*innen noch jung. Sie sprechen die Sprache der Kinder und Jugendlichen, filmen aus ihrem Zimmer und sprechen über die Themen, die ihre Follower*innen beschäftigen. Sie schildern und zeigen Situationen aus ihrem Alltag und öffnen das eigene Leben für ihre Follower*innen. Diese werden dabei häufig direkt angesprochen und die "Community" an Interessierten wird bei Bildern und Videos miteinbezogen.
Kinder und Jugendliche nutzen die sozialen Medien, um sich unterhalten zu lassen und zugleich um Informationen zu erhalten. Sie treten in Kontakt mit Gleichaltrigen und erproben eine erste Selbstinszenierung.
Die neuen "Internetstars" dienen der jungen Zielgruppe als Identifikationsangebot. Sie bieten Orientierung und können so beispielsweise die Rolle des besten Kumpels oder der großen Schwester einnehmen.
Das Erfolgsrezept hinter dem Phänomen Influencer*innen scheint vermeintliche "Nähe" zu sein. Kinder und Jugendliche bewundern das Leben ihrer Idole und eifern diesen nach. Was früher das Boyband-Poster im Kinderzimmer war, ist heute das Verfolgen einer Influencer*in auf Instagram.
Inszenierung und versteckte Werbung? nach oben
Jedoch birgt das Phänomen der Influencer*innen auch die Gefahr, dass für Kinder und Jugendliche nicht ersichtlich ist, wie viel des geteilten Lebens der Internetstars inszeniert ist.
Was ist eine private Empfehlung? Was ist bezahlte Werbung? Ist jede Produktempfehlung für den Betrachter klar erkenntlich? Besonders unter dem Aspekt der Kennzeichnungspflicht für Werbung steht das "Influencer-Marketing" in der Kritik.
Welchen Wissensstand haben Kinder und Jugendlichen zu Werbung und Influencer*innen? Besitzen sie hier genug Differenzierungsvermögen? Ein Gespräch mit Kindern zu der Thematik gibt Aufschluss und fördert den kompetenten Umgang mit sozialen Netzwerken.
- Wissenswertes über Soziale Netzwerke auf klicksafe.de
- Infos zu Medienheld*innen - die Vorbilder unserer Kinder - auf schau-hin.info
- Regeln für Influencer-Marketing auf saferinternet.at