Digitale Spiele für Kinder
TOMMI Kindersoftwarepreis
Digitale Spiele faszinieren Kinder. Doch welche Spiele sind gut und fördern ihre Entwicklung? Der deutsche Kindersoftwarepreis TOMMI zeichnet jedes Jahr die besten Computer- und Konsolenspiele, elektronischen Spielzeuge und Spiele-Apps aus. Das Besondere: Kinder dürfen mit entscheiden, wer einen Preis bekommt. KiKA unterstützt die Initiative.

Der TOMMI Kindersoftwarepreis nach oben
Seit 2002 werden die besten digitalen Spiele für Kinder mit dem TOMMI Kindersoftwarepreis ausgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei Computer- und Konsolenspiele, elektronische Spielzeuge und Spiele-Apps. Ziel des TOMMI ist es digitale Spiele und Bildungsangebote bekanntzumachen und Kinder vor nicht kindgerechten Spielen zu schützen. Außerdem sollen Eltern und Pädagog*innen einen Überblick über den unübersichtlichen Spielemarkt bekommen.
Spieleentwickler und Herausgeber können, die von ihnen veröffentlichen Aps, PC- und Konsolenspiele, elektronischen Spielzeuge und digitalen Bildungsangebote für den TOMMI Kindersoftwarepreis einreichen. Eine Fachjury aus Journalist*innen, Bildungsexpert*innen und Mediepädagog*innen wählt dann die Nominierten aus. Danach sind Kinder in ganz Deutschland an der Reihe: Sie dürfen die nominierten Spiele testen und entscheiden wer gewinnt!
Beim TOMMI haben immer Kinder das letzte Wort.
Der TOMMI Kindersoftwarepreis möchte nicht nur die besten digitalen Spiele auszeichnen, sondern auch die Medienkompetenz von Kindern fördern. Sie sollen den kritischen und selbstbestimmten Umgang mit digitalen Spielen lernen. Deshalb beteiligt der TOMMI Kinder aktiv am Findungsprozess der Gewinner*innen. Die Mitglieder der Kinderjury dürfen ihre Meinung äußern, diskutieren über die Spieleinhalte und stimmen anschließend demokratisch darüber ab, welches Spiel eine Auszeichnung verdient hat.
Ins Leben gerufen wurde der TOMMI Kindersoftwarepreis von dem Büro für Kindermedien FEIBEL.DE. KiKA und das ZDF Kinder- und Jugendprogramm sind zwei von vielen Unterstützern der Initiaitve. Die Schirmherrin der Aktion ist Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey.
Die Gewinner des TOMMI Kindersoftwarepreises 2020 nach oben
TOMMI Gewinner in der Kategorie Konsolenspiele: Ring Fit Adventure (Nintendo)
TOMMI Gewinner in der Kategorie PC-Spiele: Spongebob Square Pants - Battle for Bikini Bottom (THQ Nordic)
TOMMI Gewinner in der Kategorie Apps: Kleine Löschmeister (Versicherungskammer Bayern/Daedlic)
TOMMI Gewinner in der Kategorie Elektronisches Spielzeug: LEGO Super Mario Adventure (LEGO)
TOMMI Gewinner in der Kategorie Bildung: Discovery Tour - Das antike Griechenland (Ubisoft)
TOMMI Gewinner des Sonderpreises Kindergarten und Vorschule: Kleine Löschmeister (Versicherungskammer Bayern/Daedlic)
KiKA als Förderer von digitalen Spielen und Medienkompetenz nach oben
Kinder und Jugendliche wachsen als sogenannte "digital natives" ganz selbstverständlich mit Medien auf. Trotzdem müssen sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien erst lernen. KiKA gibt deshalb Denkanstöße in verschiedensten Bereichen und schafft für Kinder Lern- und Übungsfelder, wie sie mit Medien am besten umgehen können. In der KiKANiNCHEN-App können Kinder beispielweise erste Erfahrungen im Umgang mit mobiler Technik sammeln, ohne überfordert zu werden. Bei der Steuerung der App sind alle Sinne gefragt: Berühren, Pusten, Klatschen und Schütteln. 2018 war die KiKANiNCHEN-App in den Kategorien "Apps" und "Kindergarten und Vorschule" für einen TOMMI nominiert.
Das Medienmagazin "Timster" berichtet regelmäßig über den Kindersoftwarepreis. Moderator Tim Gailus besucht beispielsweise die Kinderjurys und spricht mit den Kinder darüber, was ein gutes Spiel für sie ausmacht. Außerdem ist er Teil der Fachjury des TOMMI Kindersoftwarepreises und legt fest, welche digitalen Spiele nominiert werden.
2020 wurde die Verleihung des TOMMI Kindersoftwarepreis außerdem in einer "Timster"-Sendung live im Fernsehen und Online auf kika.de übertragen.
Die Verleihung des TOMMI Kindersoftwarepreises 2020
Faszination digitale Spiele nach oben
Heute wachsen Kinder mit Medien auf. Bereits im jungen Alter verstehen sie wie Tablets, Smartphones und andere digitale Geräte funktionieren. Kinder probieren Dinge aus und lernen dabei die unterschiedlichen Funktionen von Medien kennen. Digitiale Spiele fesseln und faszinieren junge Menschen. Laut der KIM-Studie aus dem Jahr 2018 nutzen drei von fünf Kindern digitale Spiele mindestens einmal pro Woche.
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien brauchen Kinder allerdings Unterstützung - zum Beispiel von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen.
Gute digitale Spiele sollten vor allem Spaß machen. Darüber sind folgende Punkte bei der Wahl eines Spiels hilfreich für Eltern:
- Ein kindgerechtes Spiel ist optimalerweise ohne Werbung.
- Das Spiel sollte keine In-App-Käufe unterstützen.
- Das Spiel sollte altersgerecht sein. Eine Einstufung des Jugendschutzes von der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) ist hilfreich. Aber Vorsicht: Ein altersgerechtes Spiel, sagt noch nichts über den pädagogischen Wert des Spiels aus.
- Das Spiel sollte einfach zu bedienen sein.
Kindgerechte Spiele, die ausgezeichnet wurden sind auf der Seite des Kindersoftwarepreises TOMMI zu finden. Außerdem gibt es Tipps beim Internet ABC, auf spielbar.de und beim Spieleratgeber NRW.
Spiele machen vor allem Spaß. Welche Aspekte eines Spiels Kinder als interessant und faszinierend empfinden ist unterschiedlich. Folgendes fördert die Lust am Spielen:
- Belohnungs- und Ranglisten: Kinder müssen Punkte sammeln, um in ein höheres Level zu kommen oder einen Highscore aufzustellen.
- Zusammenarbeit: Wenn Kinder mit anderen zusammen spielen bekommen sie soziale Anerkennung. Die motiviert zum Weiterspielen.
- Prinzip des Trial and Error: Spiele in denen Kinder Scheitern oder Gewinnen können. Gelingt es Kindern die Aufgabe zu meistern, erleben sie Freude. Damit sie dieses Gefühl wieder erleben, spielen sie weiter.
- Selbstwirksamkeit: Kinder lernen, dass sie in Spielen selbst für den Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sind. Das Gefühl von Eigenständigkeit bringt Kinder dazu weiterzuspielen.
Bei der Nutzung von digitalen Spielen kommt es vor allem auf die Nutzung an. Hier ist das richtige Maß entscheidend. Exzessives Spielen kann sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirken. Ein angemessener Medienkonsum kann hingegen zu einer positiven Entwicklung beitragen. So stellen sich Kinder in digitalen Spielen beispielsweise kognitiven und sozialen Herausforderungen. Außerdem geben einige digitale Spiele Anreize zur Entwicklung der Identität.
Lernen und Spielen lässt sich gut miteinander kombinieren. Bei digitialen Spielen sind Kinder aktiv. Das heißt: Das selbstgesteuerte Lernen wird gefördert. Kinder können mitgestalten und komplexe Lerninhalte so verinnerlichen.
4 Fragen an NRW-Spieleratgeberin Linda Scholz nach oben
Der richtige Medienkonsum - Tipps für Eltern nach oben
- Nehmen Sie sich Zeit zum gemeinsamen Spielen. Probieren Sie die digitalen Spiele zusammen mit Ihren Kindern auf dem Tablet aus. Durch das gemeinsame Spielen erfahren Sie, welche Spiele Ihrem Kind gefallen. Außerdem lernen Sie einzuschätzen, was für Ihr Kind geeignet ist.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Spiele und die Nutzungsdauer. Sie können Regeln zur Mediennutzung festlegene. Gerne können Sie auch einen Mediennutzungsvertrag mit ihrem Kind abschließen.
- Planen Sie Medienpausen ein.
- Seien Sie selbst ein Vorbild! Achten Sie darauf das Smartphone nicht beim Essen oder Spazierengehen zu nutzen.
Alter | Empfohlene Nutzungsdauer |
---|---|
3 Jahre | 5 Minuten |
4 - 6 Jahre | 20 Minuten |
7- 10 Jahre | 30 - 45 Minuten |
10 -13 Jahre | 60 Minuten |